Der Fonds «Hochschulprojekte» wurde durch Perspektiven – Studium mit dem Ziel lanciert, Förderprojekte an Hochschulen, die sich für den Hochschulzugang für Geflüchtete einsetzen, finanziell und inhaltlich zu unterstützen. Zentrales Kriterium war, dass die Projektaktivitäten auf die Verankerung der Angebote in die Regelstruktur fokussieren. Unser Wunsch ist es, dass sich die Projekte an den Hochschulen nachhaltig verankern können, sich qualitativ weiterentwickeln und von den Institutionen sowie der öffentlichen Hand finanziert werden.
Im Februar 2023 wurde die Ausschreibung publiziert. Mitte Juni hat die Auswahlkommission bestehend aus Vertreter*innen der Eidgenössischen Migrationskommission EKM, Allianz Chance+, HEKS MosaiQ, Perspektiven – Studium sowie einer Studierenden an der Universität Luzern mit Fluchthintergrund, die zu unterstützenden Projekte ausgewählt. Diese neun Projekte werden nun in den nächsten ein bis drei Jahren durch das Team von Perspektiven – Studium unterstützt und begleitet:

  • Universität Freiburg - Hérodote Plus

    Mit dem Projekt «Hérodote Plus» will die Universität Freiburg die Zulassung zum Studium für geflüchtete Personen erleichtern. In Anlehnung an die bereits bestehende Zulassungsmöglichkeit «30+» soll eine Zulassung ohne anerkannte Vorbildungsausweise ab 25 Jahren spezifisch für Personen mit Fluchthintergrund entwickelt werden. Das Angebot besteht aus Sprachkursen, Gasthörer*innenschaft und Mentorat sowie einer Vorbereitung auf ein Zulassungsverfahren für die Aufnahme ins Regulärstudium. In der dreijährigen Pilotphase wird das Zulassungsverfahren entwickelt und rechtlich verankert. In einem ersten Schritt wird das Angebot für die philosophische Fakultät eingeführt, mit der Option, das Zulassungsverfahren auf weitere Fakultäten auszuweiten.  

    Für die nachhaltige Implementierung des Projekts steht die Universität Freiburg in engem Kontakt mit dem Kantonalen Sozialamt und dem Amt für Ausbildungsbeiträge 

     wie auch dem Projekt «AlterEgauZ» an der Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg. Nach einer Aufbauphase startet das erste Integrationsvorstudium im Herbstsemester 2024. Geplant ist eine Teilnehmendenzahl von jährlich 10 bis 15 Personen.  

    Das Projekt wird von 2023 bis 2026 durch den Fonds mit CHF 60’000 unterstützt.  

    Kontakt: carmen.delgado@unifr.ch 

    Webseite

    Medienberichte: „Rentrée universitaire, Fribourg facilite l’accès aux études pour les réfugiés“, RTS, September 2023 (auf Französisch)

  • Campus Luzern für Geflüchtete - Ein Kooperationsprojekt  der Universität Luzern, der Hochschule Luzern und der Pädagogische Hochschule Luzern

    Das Kooperationsprojekt der Universität Luzern, der Hochschule Luzern und der Pädagogischen Hochschule Luzern baut ein Integrationsvorstudium auf, um Geflüchtete beim Zugang zu allen drei Hochschultypen zu unterstützen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen die Gelegenheit erhalten, ihre Deutsch- und Englischkenntnisse in Sprachkursen zu verbessern oder die sogenannten MINT-Fächer zu vertiefen. Weiter ist geplant, das Angebot mit Coachings und Beratungen rund um administrative und organisatorischen Herausforderungen zu ergänzen. Die Synergien zwischen den drei Hochschulen werden dabei bestmöglich genutzt und auf den bestehenden Erfahrungen mit Geflüchteten aufgebaut.  

    Für die nachhaltige Implementierung des Projekts sehen die drei Hochschulen eine enge Zusammenarbeit mit dem Kanton Luzern, sowie den angrenzenden Kantonen vor. Nach einer Aufbauphase startet das erste Integrationsvorstudium im Sommer 2024. Geplant ist eine Teilnehmendenzahl von jährlich 15 Personen.  

    Das Projekt wird von 2023 bis 2025 durch den Fonds mit CHF 60’000 unterstützt.  

    Kontaktpersonen:

    HSLU: Sandra Sommer & Jeremy Sigrist

    UNILU: Uta Zehnder

    PH Luzern: Anne Schillig

    Email: campusgefluechtete@hslu.ch

    Webseite

  • Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg - AlterEgauZ (INVOST)

    Das Programm AlterEgauZ der Hochschule für Soziale Arbeit Freiburg (HETS-FR) gehört zu den INVOST Projekten der HES-SO und besteht seit 2021. Es richtet sich an Personen, die ein Studium im Bereich der Sozialen Arbeit aufnehmen oder fortsetzen möchten. Durch Sprachkurse, Module des Bachelors in Sozialer Arbeit, die als Gasthörer*innen besucht werden, ein Praktikum (Voraussetzung für das Zulassungsverfahren), Coaching und Mentoring erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in den Hochschulalltag und können sich auf die Zulassung zum Studium der Sozialen Arbeit vorbereiten. Jedes Jahr nehmen 4-5 Personen an dem Programm teil.   

     Im Rahmen der Unterstützung durch den Fonds von Perspektiven – Studium  werden Gespräche mit anderen Fachbereichen der HES-SO Freiburg geführt, um die Möglichkeiten einer Ausweitung des Programms zu prüfen. Darüber hinaus werden die Kontakte mit dem Kantonalen Sozialamt (KSA) des Kanton Freiburg und den Organisationen, die für die Integration von Personen aus dem Asylbereich zuständig sind, verstärkt, um eine nachhaltige Finanzierung durch den Kanton und die HES-SO//FR zu erzielen.   

    Das Projekt wird von 2023 bis 2026 mit CHF 60’000 aus unserem Fonds unterstützt.   

    Kontakt: marie-christine.ukelo@hefr.ch   

    Webseite

  • Fachhochschule Graubünden - Brückenangebot für Geflüchtete

    Durch das Brückenangebot werden geflüchtete Personen für die Aufnahme in einem Bachelorstudium an der Fachhochschule Graubünden vorbereitet. Das Programm besteht aus studiengangspezifischen Modulen sowie Unterstützungsmodulen wie Deutsch oder Mathematik. Das Studium erfolgt Teilzeit. Parallel dazu absolvieren die Teilnehmenden ein Praktikum in einem studiengangrelevanten Beruf in einem Unternehmen in der Region Graubünden. Zudem werden Teilnehmer*innen durch regelmässiges Coaching von der Projektkoordinationsstelle individuell betreut und durch das Mentoringprogramm von Studierenden der Fachhochschule Graubünden begleitet. Die erworbenen Kompetenzen befähigen die Teilnehmenden bei erfolgreichem Bestehen zur Zulassung zum regulären Studium.  

    Das Programm wurde gemeinsam mit der Fachstelle Integration des Kantons Graubünden konzipiert. Es ist als Integrationsmassnahme anerkannt und wird durch die Fachstelle Integration, Amt für Migration und Zivilrecht GR mitfinanziert. 

    Das Angebot wird im Herbstsemester 2023 lanciert. Angestrebt werden 5 Teilnehmende jährlich. 

    Das Projekt wird von 2023 bis 2025 durch den Fonds mit CHF 60’000 unterstützt.  

    Kontakt: Anne-Marie.Jaeger@fhgr.ch  und andrea.zeller@fhgr.ch  

    Webseite

  • ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften

    Das Ziel des Projekts ist, qualifizierten Studierenden die (Wieder-)Aufnahme des Studiums als Auditor*in, Mobilitätsstudent*in oder als ordentliche*r Student*in und eine gute Integration an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, werden in Absprache mit ZHAW-internen und externen Stakeholdern nötige Unterstützungsmassnahmen identifiziert und gezielt aufgebaut. Für die nachhaltige Verankerung des Projekts wird die langfristige Finanzierung gesichert.  

     Das Projekt wird für das akademische Jahr 2023/24 durch den Fonds mit CHF 20’000 unterstützt.   

    Kontakt: restart.international@zhaw.ch   

    Webseite

  • Universität Neuenburg - Programm Escabeau

    Die Universität Neuenburg bietet seit 2017 ein CAS für Integration an, das sich an geflüchteten Personen mit Hochschulabschluss richtet. Mit ihrem Projekt Escabeau plant die Universität Neuenburg, sich auch für geflüchtete Personen zu öffnen, die in ihrem Heimatland ein Universitätsstudium planten oder bereits begonnen haben und dieses an der Universität Neuenburg fortsetzen möchten, aber nicht alle regulären Zulassungsbedingungen der UniNE erfüllen. Zu diesem Zweck arbeitet die UniNE an der Einführung eines Vorbereitungsjahres. Während zwei Semestern werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sprachlich und akademisch auf das Studium vorbereitet. Während des Vorbereitungsjahres und des Studiums werden die Teilnehmer/innen von Mentoren* begleitet und bei ihrer sozialen und akademischen Integration unterstützt.   

     Für eine nachhaltige Umsetzung des Angebots wird die Uni Neuenburg die Zusammenarbeit mit dem Kanton sowie mit weiteren Akteuren im Asylbereich und anderen Hochschulen verstärken.  

    Das Vorbereitungsjahr wird im Herbstsemester 2024 lanciert. Angestrebt werden 10 Teilnehmende für das Vorbereitungsjahr und 5 für das CAS Integration.   

     Das Projekt wird vom Fonds mit CHF 20’000 für das akademische Jahr 2023/24 unterstützt.   

     Kontakt: escabeau.programme@unine.ch     

     Webseite

  • Pädagogische Hochschule Luzern - ANGEL – Anerkennung von Diplomen geflüchteter Lehrpersonen

    Die Pädagogische Hochschule Luzern unterstützt geflüchtete Lehrpersonen dabei, in der Schweizer Bildungslandschaft Fuss zu fassen, sei es über die Begleitung während des Diplomanerkennungsverfahrens mit Ausgleichsmassnahmen oder über die Ausarbeitung gezielter Aus- und Weiterbildungsmassnahmen. Die durch den Einzelfall gewonnenen Erfahrungen fliessen in die Sensibilisierungsarbeit zum Einstieg in den Lehrberuf in der Schweiz für geflüchtete Lehrpersonen ein.  

    Während eines eineinhalbjährigen Pilotprojekts wird eine Bestandesaufnahme bestehender Initiativen für geflüchtete Lehrpersonen an Pädagogischen Hochschulen erstellt und die Projekte miteinander vernetzt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den hohen Sprachanforderungen für ein Studium an einer PH respektive für die Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit als Lehrer*in. Hier will das Projekt eine Auslegeordnung der verschiedenen Anforderungen erstellen, einen Vorschlag für Unterstützungsmassnahmen ausarbeiten und diese gemeinsam mit involvierten Akteur*innen umsetzen.  

    Das Projekt wird von September 2023 bis Dezember 2024 durch den Fonds mit CHF 20’000 unterstützt.  

    Kontakt: stefanie.rinaldi@phlu.ch

    Webseite

  • FHNW HGK Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel - Access HGK

    Access HGK ist ein von Studierenden initiierter Verein an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW, der sich für Chancengleichheit beim Zugang zu Hochschulbildung einsetzt. 

    Access HGK wird im Herbstsemester 2023/24 in eine zweijährige Pilotphase starten. Im Rahmen des Brückenangebots soll einerseits die Möglichkeit eines Schnuppersemesters eröffnet und anderseits Unterstützung beim Zulassungsverfahren zu regulären Studiengängen geboten werden. Der Verein bietet ergänzende Beratungsleistungen für Menschen mit Fluchterfahrung, die sich für ein Studium an der HGK Basel interessieren. 

    Menschen, die sich direkt oder nach einem Schnuppersemester für ein reguläres Studium anmelden, erhalten Unterstützung in administrativer, sprachlicher und finanzieller Form.  

    Alle schnuppernden und regulär Studierenden profitieren von Sprachkursen im entsprechenden Sprachniveau. Dafür wird eine Kooperation der HGK mit dem Sprachenzentrum Uni Basel angestrebt.  

    Das Projekt wird für das akademische Jahr 2023/24 durch den Fonds mit CHF 20’000 unterstützt. 

    Kontakt: info@access-hgk.ch 

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  • SEET - Studienförderprogramm für Geflüchtete

    Seit 2020 unterstützt der Verein SEET insbesondere geflüchtete Frauen bei der (Wieder-)Aufnahme eines Studiums in der Schweiz. Das Studienförderprogramm von SEET basiert auf drei Säulen: Mentoring, skill-building Workshops/ soziale Events und Abbau finanzieller Hürden. Die Mentoring-Beziehung zwischen den geförderten Frauen mit Fluchthintergrund (Mentees) und den Mentor*innen (ehrenamtliche Studierende) ist zentral. Beide Parteien des Mentoring-Tandems werden professionell durch eine Kommunikationspsychologin geschult und von einer Motivationspsychologin begleitet. In regelmässigen Treffen werden Herausforderungen wie zum Beispiel administrative Hürden besprochen und gemeinsam mit dem Projektteam bearbeitet.  

    Der Abbau finanzieller Hürden als zweite Hauptaktivität (studienbezogene Ausgaben, Sprachzertifikate, Kinderbetreuung usw.) ist unerlässlich. SEET unterstützt nach jeweils individueller Prüfung eine breite Palette von absolut notwendigen Ausgaben.  

    Zudem profitieren die Teilnehmenden von einer Vielzahl von Workshops und Vernetzungstreffen (z. B. CV-Workshops, Präsentationscoaching). 

    Mit seinem Studienförderprogramm trägt SEET zur persönlichen Stärkung der Selbstbestimmtheit der Geförderten bei. Dadurch unterstützt SEET sie auch bei der erfolgreichen Integration in unsere Gesellschaft. Die Schweizer Bevölkerung wiederum profitiert vom Potential und dem einzigartigen Erfahrungshintergrund der Geförderten. 

    Das Projekt wird von Juli 2023 bis Juni 2024 durch den Fonds mit CHF 10’000 unterstützt. 

    Kontakt: seet@seet.ch  

    Webseite

Im Oktober 2023 konnte sich das Projektteam von Perspektiven – Studium über weitere Finanzierungszusagen für den Fonds freuen. Dank dieser zusätzlichen Finanzierung kann im Frühling 2024 eine zweite Ausschreibungsrunde durchgeführt werden. Die Ausschreibung wurde am 1. Februar 2024 auf unserer Webseite und unserem LinkedIn-Kanal publiziert. Bewerben können sich bereits unterstützte, wie auch neue Projekte. Bewerbungsfrist wird der 15. April 2024 sein.

Die Unterstützung dieser Projekte wird durch folgende Förderstiftungen ermöglicht:

2023-11-27__Stiftungslogos_Fonds
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